Prof. Dr. Stephan Ahrens

(2003, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie/Schmerztherapie, Asklepios Westklinikum Hamburg, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Hamburg)
Auf der Suche nach geeigneten Körperverfahren, die im Krankheitsgebiet Psychosomatik einsetzbar sind, habe ich mich mit der Feldenkrais-Methode intensiv beschäftigt. Dies geschah anlässlich der Gründung unserer Abteilung für Psychosomatik und Schmerztherapie im Asklepios Westklinikum Hamburg 1990. Feldenkrais galt damals als exotische Randerscheinung, in der Psychosomatik hatte noch niemand davon Kenntnis genommen. So waren wir die Ersten, die durch ein solches Angebot Erfahrungen im klinischen Feld sammeln konnten. Diese waren so positiv, dass mir heute ein klinisch-psychosomatisches Angebot ohne diese Behandlungsmöglichkeit kaum noch sinnvoll erscheint.

Prof. Dr. Gerald Hüther

(2007, Zentralstelle für neurologische Präventionforschung Universität Göttingen und Universität Mannheim-Heidelberg)
Wenn die Prognosen der WHO valide sind – und es gibt keinen Grund, an der prognostizierten dramatischen Zunahme von stressbedingter Erkrankung in den hoch entwickelten Industriestaaten zu zweifeln – so werden in Zukunft kaum bewältigbare Kosten auf die medizinischen Versorgungssysteme dieser Länder zukommen. Absehbar ist nicht nur eine enorme Zunahme stressbedingter somatischer Erkrankungen (vor allem die durch muskuläre Verspannungen verursachten langfristigen Schäden des Halte- und Bewegungsapparates und die durch permanent erhöhten Sympathikotonus verursachten cardiovaskulären Störungen). Es ist auch mit einem dramatischen Anstieg stress- und angstbedingter psychischer Erkrankungen zu rechnen (Angststörungen, Depressionen, Suchterkrankungen, Zwangsstörungen, Burn-out-Syndrome etc.). (…)
Wie die neueren Ergebnisse der Hirnforschung zeigen, werden Erfahrungen immer gleichzeitig auf der kognitiven, auf der emotionalen und auf der körperlichen Ebene in Form entsprechender Denk-, Gefühls- und körperlicher Reaktionsmuster verankert und aneinander gekoppelt („Embodiment“). (…) Die Menschen müssen die neuen Erfahrungen (von Selbstwirksamkeit, Gestaltungskraft und -lust, von Kompetenz und Selbstreflexion) am eigenen Körper und unter Aktivierung ihrer emotionalen Zentren machen, damit sie nachhaltig in Form entsprechender neuronaler Verschaltungsmuster in ihrem Gehirn verankert werden können.
Ein Verfahren, das sich hierfür außerordentlich gut eignet und das sich bereits seit Jahrzehnten im praktischen Einsatz bewährt hat, ist die Feldenkrais-Methode.

Handelsblatt

(6.8.2004, Aus eigener Kraft, Karen Wientgen)
Mit einem Autounfall begann für Bernhard Langen* das Malheur: seine Rückenbeschwerden wollten nicht mehr aufhören. „Mein Nacken und die Schultern waren seit dem Unfall derart verspannt, dass ich zeitweise den Oberkörper nur als Block bewegen konnte“, erzählt der 35- jährige Investor-Relations-Manager. „Das Kreuz mit dem Kreuz“ kannte auch der 55-jährige Düsseldorfer Psychologe Jürgen Singer nur zu gut. „Manchmal erwischte mich der Schmerz blitzartig auf der Straße, und ich konnte keinen Schritt mehr gehen.“ Die Diagnose seines Arztes: Bandscheibenvorfall, orthopädisch nichts zu machen. Heute geht es beiden gut. Ihnen hat die Feldenkrais-Methode geholfen. (…) Auch Investor-Relations-Manager Langen ist zu einem Feldenkrais-Fan geworden. Von seiner anfänglichen Skepsis („popelige Übungen“) ist Langen viele Feldenkrais- Kurse und zahlreiche Bücher und CDs entfernt. Überrascht stellte er fest, dass nicht nur sein Oberkörper beweglicher wurde, sondern allmählich auch sein Leben. „Ich habe gelernt, dass ich Dinge, die ich im wahrsten Sinne des Wortes für festgefahren hielt, in Wirklichkeit doch wieder in Bewegung setzen und ändern kann“, sagt Langen, „und zwar ganz allein aus eigener Kraft.“
*Namen von der Redaktion geändert

GEO/medizin

(Melanie Oetting, Feldenkrais: gesund und beweglich ohne Anstrengung)
Anfangs erscheinen die Übungen beinahe zu leicht, um viel zu bewirken. Doch die kleinen, sanften Bewegungen können besser Schmerzen beseitigen und Fehlhaltungen vorbeugen als ein mühsames Workout-Programm. „Während man sich beim Sport anstrengt und dadurch fester wird, helfen die kleinen Bewegungen, etwas im Körper zu lösen“, sagt Feldenkrais- Lehrer Robert Grübel. „Wer Feldenkrais praktiziert, wird mit der Zeit bewegungsintelligenter und weiß mehr über die Möglichkeiten des eigenen Körpers.“

Bild Hamburg

(08.04.04, Hamburgs heilende Hände)
Ingrid Schröder (67) aus Reinbek ist von der Feldenkrais-Methode beeindruckt. Sie sagt: „Mein Rücken hat mir ein Leben lang Probleme bereitet. (…) Leider, leider sei das (Rollstuhl) nicht zu verhindern – so hieß es.“ Ingrid Schröder lacht: “Sehen Sie mich an … wie ein junges Reh kann ich durch die Gegend springen. Alles dank Feldenkrais. Einmal wöchentlich arbeite ich an der Harmonie meiner Bewegungen. Seitdem bin ich viel geschmeidiger. Im Körper … und auch im Geist.“

Für Sie

(10/2004, Mehr Balance, für sie extra, Folge 2: Entspannung)
Durch dieses „Rationalisierungs-Training“ lernen Sie, mit den körpereigenen Kräften effizienter umzugehen. So funktioniert’s: Es geht um Millimeterarbeit, und kleinste Bewegungen. Die Schultern minimal nach oben ziehen, dann nach unten, nach hinten, nach vorn, zur Mitte. Erstaunlicher Effekt: Der Körper richtet sich auf, Spannungen werden gelöst. Dadurch verschwinden auch jene Schmerzen, die sich durch Fehlbelastungen eingeschlichen haben. Deshalb fühlt man sich nach dem Feldenkrais-Training meist auch seelisch besser.

Münchener Merkur

(28.02.05, Christiane Oldach)
Bei der Feldenkrais-Methode kommt es auf die Verbindung von körperlichern Bewegungen und Denken an. Man lernt einfache Übungen um die Achtsamkeit zu erhöhen, und um so bessere, effizientere und leichtere Bewegungsmuster zu entdecken. Der Übende bekommt dadurch nicht nur mehr Selbstvertrauen, sondern verbessert auch seine Beweglichkeit und Ausdauer. „Es setzt große Kräfte frei“, sagt Segal und berichtet von vielen Teilnehmern, die so ihre Kopf-, Rückenschmerzen oder sogar Depressionen heilen konnten. Auch in Fachkreisen genießt Feldenkrais einen guten Ruf.

Stern

(25.04.05, Das Leben neu leben lernen)
Die Entwicklung der Gefühle ist älter als die Entwicklung des Verstands. Der emotionale Teil des Gehirns wird vor dem Großhirn, der Heimat der Logik, über Meldungen unserer Sinnesorgane informiert. Das Herz, schreibt der französische Philosoph Blaise Pascal, hat Gründe, die die Vernunft nicht kennt. Aber wie lernen, sich selbst zu erkennen? Wer mit Denken und Erinnern nicht weiterkommt, kann es mit Körperarbeit probieren. Unsere erste Identität ist eine körperliche: Wir fühlen, bevor wir werten. Der Körper hat nicht nur alle entwicklungsgeschichtlichen Erfahrungen gespeichert, er archiviert auch Gefühle. Merkt, was der Kopf vergisst. Lässt sich nicht mit Worten täuschen. Seelische Vorgänge spiegeln sich in der Funktionsweise der Muskeln wider. Jede Handlung geschieht durch Muskelkontraktion oder deren Lösung, durch Beugen und Strecken. Die Krise aktiviert alle Muskeln, die Angst unterdrücken sollen. Wer sich fürchtet, atmet flach, hält das Becken steif, spannt seine Bauchdecke. Zieht als Schutzreflex die Schultern hoch. „Der Körper reagiert auf Emotionen, nicht auf Vernunft und Vorschriften“, sagt Aja-Anne Delius, Feldenkrais-Lehrerin in Hamburg. Sie unterrichtet nach der Methode des israelischen Lebenskünstlers Moshé Feldenkrais (1904-1984). Der Ingenieur und Physiker untersuchte, was emotionale Abhängigkeiten mit der Körperhaltung zu tun haben. Beim Erforschen körperlicher Verhaltensmuster kam er zu der Erkenntnis, dass vor allem Berühren und Bewegen zum Begreifen führe.

Berliner Zeitung

(31.03.05)
In den vergangenen Jahren ist die Auswahl an verschiedenen Entspannungstechniken und Bewegungstherapien stark gestiegen. Was das Spezielle an der Feldenkrais-Methode ist, fragten wir die Feldenkrais-Lehrerin Angelika Peters.
Frau Peters, was ist das Besondere an der Methode?
In unseren Kursen spielen wir mit Bewegungen. Wir spielen damit, undifferenzierte Bewegungsabläufe in einzelne, differenzierte, bewusst ausgeführte Bewegungen aufzulösen, um sie dann wieder zu vollständigen Bewegungsabläufen zusammenzusetzen. Das ist schon eine sehr besondere Methode.
Wie lässt sich die Feldenkrais-Methode zu anderen Methoden wie etwa Yoga oder Qi Gong abgrenzen?
Bei dem Konzept von Feldenkrais handelt es sich um eine Lernmethode, viele andere Techniken sind hingegen Heil- oder Entspannungsmethoden. Im Prinzip ist Feldenkrais eine Wahrnehmungsschule, bei der es immer darum geht, Funktionen zu verbessern.
Bemerkenswert ist die innewohnende Intelligenz. Viele Schüler, die bereits andere Methoden versucht haben, sind erstaunt, was über die körperlichen Verbesserungen hinaus mit dem Geist geschieht. Nach einiger Zeit entwickelt man ein neues Bewusstsein, man denkt und handelt anders, man fühlt sich intelligenter und gelassener.

Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb), Kulturradio;

(Glück auf zwei Beinen…, Gesche Schmoll, 31.10.05)
Als vor wenigen Monaten zu einem Feldenkrais-Kongress an die Freie Universität Berlin eingeladen wurde, war das Erstaunen groß, als zu den Referenten auch der Professor Albrecht Roser zählte. Es ging um einen interdisziplinären Dialog zwischen der Feldenkrais-Methode, Wissenschaft und Kunst! Mit anderen Worten: zwischen dieser von Moshe Feldenkrais entwickelten Bewegungspädagogik (die von Kranken, Sportlern, Künstlern und anderen, die Körper und Geist befreien wollen, praktiziert wird) – medizinischen, neurologischen und physiologischen Erkenntnissen – und der Seele einer Marionette oder eines Tanzes, einer Performance. (…)
In seinem Essay „über das Marionettentheater“ sagt Heinrich von Kleist, dass er gut wüsste, ‚welche Unordnung in der natürlichen Grazie des Menschen das Bewusstsein anrichtet’. Ob er der These seines fiktiven Gesprächspartners zustimmt, der These, ’die Grazie erscheine in demjenigen menschlichen Körper am reinsten, der entweder gar keines oder ein unendliches Bewusstsein habe, d.h. im Gliedermann, der Puppe also, oder in einem Gott’, ob Kleist dem ganz zustimmt, wissen wir nicht. – Soll Albrecht Roser, der Altmeister des Marionettenbaus und -Spiels, das letzte Wort haben: „Der Aufsatz ist wunderbar, es ist eine wunderbare Beschreibung, die vor allem für die Marionettenspieler sehr nützlich ist, weil es die einzige Literatur ist, die sich der Marionette in einer Weise nähert, die nicht negativ ist. Was er schreibt von dem Schwerpunkt ist theoretisch wunderbar und praktisch sehr schwierig. Ich hab auch mit Physikern gesprochen:
sie können in einem beweglichen Körper den Schwerpunkt überhaupt nicht feststellen, weil er mit der Bewegung in jeder Sekunde wechselt. Insofern ist der Kleistsche Aufsatz eine spirituelle Geschichte, mehr literarisch als praktisch.“

Dance for you! Magazine

(März/April 2005)
„Tänzer sollten von Anfang an auch die Feldenkrais-Methode kennen lernen“, sagt Elke Mirbach, die früher selbst intensiv getanzt hat. (…) Auf welche Weise Bewegungen erfolgen können, „merkt“ sich der Körper über das Nervensystem. Das wird auch durch Wiederholungen erzielt, wichtiger ist jedoch, dass Bewegungen mit Beobachtung und mit Gefühlen vernetzt werden. „Alles, was anstrengend ist, wird vermieden und auch schlecht behalten. Deshalb sind Übungen klein, angenehm und schnell wiederholbar.“ Vor allem aber sind sie so langsam, dass Bewegungen erspürt werden können. Letztlich führt diese Körperarbeit dazu, dass der Schüler Muskeln nicht nur aufbaut, sondern auch bewusst gebraucht. Bewegungen werden verfeinert, indem sich der Tänzer fragt: „Was mache ich anders, wenn ich gut drauf bin, Drehungen gelingen und Balancen mühelos sind?“

Stuttgarter Zeitung

(03.12.2005, Ich habe beschlossen, Lena muss bleiben“ Antje Schmid spricht mit der Fernsehkommissarin Ulrike Folkerts)
Ob es auch Momente in ihrem Leben ohne Wettbewerb, ohne Rolle spielen, ohne Trubel und ohne die harte, zeitlich durchstrukturierte Drehzeit einer „Tatort“-Folge mit Lena gibt? Über die nicht so zielgerichteten Momente in ihrem Leben sagt sie: „So richtig schludrig bin ich morgens beim Aufstehen, denn ich kann das gar nicht leiden – ich kann also auch trödeln.“ Mehr allzu Persönliches möchte sie dann aber auch nicht von sich preisgeben. Da nimmt sie lieber noch mal einen Schluck Milchkaffee und redet von etwas anderem – beispielsweise von Feldenkrais.
Bei Ulrike Folkerts hat die Heilmethode, die nach dem Arzt Moshe Feldenkrais benannt wurde, Eindruck hinterlassen: Allein zwölf Seiten widmet sie ihr in ihrem Buch – persönliche Erfahrungen und ein Exkurs über Entstehung und Wirkung inklusive. Ob das Buch nun eine Autobiografie oder ein Ratgeber ist, wird für Leser nicht ganz klar. Doch Ulrike Folkerts denkt nicht in Entweder-oder. Es sei beides, ein autobiografischer Ratgeber eben. Eine neue Gattung eben. Eine Ratgeberin will die Schauspielerin nicht sein. Das hat sie beim Schreiben gespürt. „Ich will anderen nicht sagen, was sie zu tun oder zu lassen haben.“ Das ist nicht ihr Ding. Die 44-Jährige will authentisch sein, nicht gekünstelt oder gar belehrend. Das betont sie immer wieder: „Ich bin keine Ratgeberin.“ Deswegen berichtet sie von ihren persönlichen Erfahrungen. So wie eben bei Feldenkrais. „Die Methode macht ehrlich“, sagt sie. „Wenn man will, bekommt man dadurch einen Zugang zu seinen Gefühlen und gleichzeitig Entspannung und Bewusstheit.“

Saarbrücker Zeitung

(17.02.2006, Fit werden für den Job)
Sie suchen einen Job? Aber nicht irgendeinen, sondern einen, der zu Ihnen passt? Sie sind sich unsicher, was eigentlich in Ihnen steckt? Sie möchten Beruf und Familie sinnvoll unter einen Hut bringen? Sie wohnen in der Region Losheim? Dann sind Sie in dem Coaching- Workshop für arbeitsuchende Frauen gut aufgehoben. – Frauen neigen oft dazu, ihre Kompetenzen unter zu bewerten. In diesem Coaching-Workshop lernen die Teilnehmerinnen, ihre persönlichen, sozialen und fachlichen Kompetenzen einzuschätzen und diese auch erfolgreich zu kommunizieren, etwa in einem Vorstellungsgespräch. (…) Die Kombination von Einzelcoaching zur Persönlichkeitsstärkung und Feldenkrais-Pädagogik zur Überwindung persönlicher Verhaltensbarrieren macht diesen Coaching-Workshop zu etwas Besonderem. Diese schnell wirkende und effektive Methode versetzt die Absolventinnen in die Lage, ihre persönlichen Möglichkeiten zu erkennen und zu lernen, diese effizient einzusetzen. (…) Dank der Förderung durch das EU-Programm LOS ist die Teilnahme kostenlos.

Senioren Ratgeber

(April 2006)
Langsam tauchen die anderen Teilnehmer aus ihrer Bewegungsmeditation auf und werden gesprächig. „Manche Muskeln und Gelenke benutze ich gar nicht, sie liegen wie in einer Schublade rum. In der Stunde sortiere ich Überflüssiges aus und fühle mich, als hätte ich aufgeräumt,“ erzählt Corinna Münch-Brosig, mit 47 die Jüngste in der Montagsgruppe. (…) Beugen, strecken, von der Bauchlage durch Drehen ins Sitzen kommen oder auf Händen und Knien auf der Matte stehen – wird das nicht irgendwann langweilig? „Nein“, widersprechen die Profis,. „Es ist nie dieselbe Übungsstunde, weil mit der Zeit die Wahrnehmung immer feiner wird.“
Auch mein Nacken fühlt sich irgendwie lockerer an. Ob beim nächsten Mal die steife Schulter drankommt? „Bis nächsten Montag“, verabschieden sich Renate und Dieter Heuermann gutgelaunt und schlendern leichtfüßig und gutgelaunt davon.

Emotion

(Februar 2007 Dorothee Röhrig)
Sport verbinden wir meist mit Leistung und Wettstreit. Aber es geht auch anders: ohne Perfektionismus, dafür mit umso mehr Freude an der Bewegung. Wie das geht, verraten drei emotion-Mitarbeiterinnen. (…) Getestet wurden: eine Form des Reitens, bei der man sich erst einmal den Respekt des Tieres erarbeiten muss; „Inner Skiing“, das weniger Wert auf perfekte Spuren im Schnee legt als auf Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Und Feldenkrais-Golf, bei dem man den Schläger nicht nur schwingt, um mit dem Ball ins Loch zu treffen, sondern um den Einklang von Körper und Seele zu finden. (…) Meine Golfstunde beginnt mitten in der Stadt: in der Massagepraxis des Trainers. Christian Waas lehrt nicht nur Golf, er ist auch Masseur und Feldenkrais-Lehrer. Auf der Liege soll ich mich in meine Lieblingsposition begeben und nachspüren, wie ich mich fühle. (…) Mein Trainer dreht, dehnt, schüttelt mich sanft, von Kopf bis Fuß. Ich soll nachspüren und merke, wie der Rücken langsam weicher wird. Als ich aufstehe, um meine Standfestigkeit wahrzunehmen, habe ich das Gefühl, meine Wirbelsäule ist einen halben Meter gewachsen. Auch die Schmerzen sind weg. (…) Jetzt geht es auf den Golfplatz. (…) Jetzt soll ich die Augen schließen und das Gewicht erst auf die Fersen und dann nach vorn verlagern. „Wie bewegt sich das Becken, was passiert in Ihren Schultern?“ Ich wippe hin und her, bis die Bewegungen fließen. „Wie fühlt sich die rechte und wie die linke Seite an?“ Ich versuche, den feinen Unterschied zu spüren. (…) Die Kraft nehme ich nicht mehr aus den Armen, sondern aus der Körpermitte. Die ist jetzt stabiler als vorher.
Dort spüre ich auch ein kleines Glücksgefühl. In dem Moment, als der erste Ball im Loch versinkt.

Stuttgarter Nachrichten

(9.10.2006 Stella Cornelius-Koch)
Beruf, Haushalt und Familie halten Frauen ganz schön in Atem, da bleibt oft kaum Zeit für Sport. Kein Wunder ist gerade bei Frauen zwischen 40 und 60 Jahren Bewegungsmangel sehr ausgeprägt. „Dabei hilft regelmäßige Bewegung gerade in dieser Zeit, gesundheitliche Beschwerden und Erkrankungen vorzubeugen“, sagt Christiane Niehus, Frauenärztin und medizinische Leiterin des Internationalen Zentrums für Frauen-Gesundheit in Bad Salzuflen, das Frauen in speziellen Gesundheitsprogrammen zu mehr Bewegung anregen möchte. Doch auch in Eigeninitiative können Frauen viel für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden tun.
Sie sollten überlegen, welche Sportarten ihnen Spaß machen könnten und ruhig mehrere ausprobieren. „Es gibt kein Richtig oder Falsch. Jede Frau muss ihren individuellen Weg finden“, sagt Niehues. Dennoch sind manche sportlichen Disziplinen für bestimmte körperliche und seelische Beschwerden besonders gut geeignet. (…) Brustkrebs: Selbst Jahre nach der Behandlung sind die Folgen dieser Erkrankung zu spüren, sei es durch Stimmungsschwankungen, Erschöpfung, Lymphstauungen, Verspannungen, Narbenschmerzen, Atemprobleme oder Haltungsstörungen. Körperwahrnehmungstechniken wie Feldenkrais (…) helfen dabei, den Körper bewusst wahrzunehmen und dessen Veränderungen zu verarbeiten. …

not 5/2007

(not durch Hirnverletzung, Schlaganfall oder sonstige erworbene Hirnschäden)
Nach dem Schlaganfall konnte Johannes Engbart-Hillmann nicht mehr sprechen, allein das Schlucken war anfangs unmöglich. Die rechte Seite war völlig bewegungsunfähig, er musste lernen, mit der linken Hand zu schreiben und er war ungefähr zwei Monate auf den Rollstuhl angewiesen. Verbunden war das Ereignis mit einem tiefen Einbruch des Selbstwertgefühls und einer schweren Depression. (…) Engbart-Hillmann hatte zwar gehört, dass sich Verbesserungen nur in den ersten ein bis anderthalb Jahren ergeben. Trotzdem wollte er sich mit seiner Situation nicht abfinden. So beschloss er, die Feldenkrais-Methode auszuprobieren. Die erste Stunde fand in seiner Wohnung statt. Sofort spürte er, dass die Methode anders war, als alles was er bis dahin kennen gelernt hatte. Mechthild Werner, seine Feldenkraispädagogin, schaffte es sofort eine, unverkrampfte Atmosphäre herzustellen. (…)
Eine Feldenkraisstunde läuft üblicherweise so ab: Ausgangspunkt sind immer die Fähigkeiten des Patienten beziehungsweise die „Erfolge“, die sich bisher ergeben haben. Bei J. Engbarth- Hillmann war das zum Beispiel, das rechte Knie selbständig über das linke Knie schlagen, ohne mit der linken Hand wie bisher zu helfen. Daran anknüpfend leitet die Therapeutin über in neue Lernerfahrungen. (…) Knapp ein halbes Jahr nach Beginn der Feldenkraisstunden konnte der rechte Arm beinahe vollständig gestreckt werden und die rechte Hand ganz entspannt neben dem Körper liegen. (…)